Sexarbeit Weshalb es schädlich ist, sie zu kriminalisieren

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die Hand einer Frau greift in ein Bettlaken
Foto: Franziska Kleinsorg

Wer mit Sexarbeiter:innen spricht, bekommt klare Antworten. Fast alle wehren sich dagegen, dass ihre Arbeit kriminalisiert, stigmatisiert oder verdrängt wird («‹Mein Körper gehört mir. Ich mach damit, was ich will›»). Das Sexworkers Collective, in dem sich Sexarbeiter:innen in der Schweiz organisieren, sagt es so: «Wir brauchen keine Rettung, sondern Rechte und Möglichkeiten zur Selbstbestimmung.»

Die Bewegung, die Sexarbeit stärker kriminalisieren will, hört den Sexarbeiter:innen gar nicht erst zu. Etwa in Frankreich, wo 2016 das nordische Modell eingeführt wurde, das vorgeblich die Kunden kriminalisiert, aber vor allem das Leben der Sexarbeiter:innen gefährlicher und prekärer macht («Kriminalisieren im nordischen Stil»). In der Schweiz spannt die feministische Frauenzentrale mit freikirchlichen Organisationen zusammen, um das nordische Modell zu pushen («Lobby gegen Sexarbeit»).

Wie es anders gehen könnte, zeigt Belgien: Dort haben Sexarbeiter:innen entscheidend dazu beigetragen, dass Sexarbeit 2022 vollständig entkriminalisiert wurde («Entkriminalisieren, wie geht das?»).

Zu den Fotos

Die Fotografin Franziska Kleinsorg dokumentiert in diesem Heft oft übersehene Aspekte der Sexarbeit. Sie streicht dabei das hohe Mass an Professionalität und Organisation heraus, das der Beruf erfordert. Kleinsorgs Arbeiten sind geprägt von einem kollaborativen Ansatz und befassen sich mit Themen wie Gender, Sexualität und Performance.

franziskakleinsorg.ch

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