Die Kanzlei des Menschenrechtsanwalts Alirio Uribe gilt als Notaufnahme für die grausamsten Fälle politischer Gewalt. Seit zwanzig Jahren deckt er die Verbindungen zwischen Paramilitärs, internationalen Konzernen und hoher Politik auf.
Die ehemalige Guerilla FMLN tritt erstmals mit einem Präsidentschaftskandidaten an, der nicht vom Bürgerkrieg belastet ist - und kann mit ihm gewinnen. Ob sie mit ihm glücklich wird, ist eine andere Frage.
Die Privatisierung der Rentenversicherungen sollte in verschiedenen Staaten einen Kapitalstock für die heimische Wirtschaft schaffen. Gebracht hat sie massenhafte Altersarmut. Deshalb verstaatlicht Argentinien wieder.
Am Neujahrstag wird die Revolution fünfzig Jahre alt. Nach Jahrzehnten der Handelsblockade und einer wirtschaftlichen Stagnation in den neunziger Jahren ist die Versorgungslage wieder besser geworden. Aber gibt es wirklich etwas zu feiern?
El Salvador wollte sein Wohnungsproblem nach dem Bürgerkrieg mit sogenannten Streichholzschachtelsiedlungen lösen. Für Baugesellschaften sind solche Quartiere ein garantiertes Geschäft. Für die BewohnerInnen sind sie ein neues Problem.
Der Bischof und Menschenrechtler Juan Gerardi wurde vor zehn Jahren ermordet. Viele Unschuldige wurden verhaftet, etliche ebenfalls umgebracht. Ein spanischer Gerichtsmediziner behauptete gar, ein Hund habe Gerardi getötet. Die Auftraggeber sind noch immer frei.
Vor einem Jahr wurde Daniel Ortega zum zweiten Mal gewählt. Bei der Linken hatte das kaum mehr Hoffnungen geweckt. Doch heute gibt der SandinistInnenchef den Revolutionär und tut sogar etwas für die Armen.
Lange wurde das Polizeiarchiv von der Regierung geheim gehalten. Jetzt werden Millionen von Akten gesäubert, geordnet, gescannt und aufbereitet - zumindest bis zu den Wahlen vom 9. September.
Der Andenstaat will mit dem Kokastrauch einen neuen Industriezweig aufbauen. Denn die alte Kulturpflanze hilft gegen fast alles und schmeckt als Bioguezli ausgesprochen fein.