Toni Keppeler
Lateinamerika: Die Demokratie der Patrones
Vor 200 Jahren begann der Halbkontinent, sich von den Kolonialmächten zu befreien. Die Befreiung der Bevölkerung von steinreichen OligarchInnen und selbstherrlichen PopulistInnen wird aber noch dauern – das hat der Putsch in Honduras deutlich gemacht.
Guatemala: Ein ungeklärter Tod mehr
Spektakuläre Morde an Bus- und Taxifahrern lähmen das zentralamerikanische Land seit bald zwei Jahren. Was aussieht wie Bandenkriminalität und Schutzgelderpressung, hat in Wirklichkeit politische Ziele.
Kolumbien: Der ganz andere Uribe
Die Kanzlei des Menschenrechtsanwalts Alirio Uribe gilt als Notaufnahme für die grausamsten Fälle politischer Gewalt. Seit zwanzig Jahren deckt er die Verbindungen zwischen Paramilitärs, internationalen Konzernen und hoher Politik auf.
Mauricio Funes: Der Linke im feinen Tuch
Die ehemalige Guerilla FMLN tritt erstmals mit einem Präsidentschaftskandidaten an, der nicht vom Bürgerkrieg belastet ist - und kann mit ihm gewinnen. Ob sie mit ihm glücklich wird, ist eine andere Frage.
Renten in Lateinamerika: Nichts ist so sicher wie das Rentnerbusiness
Die Privatisierung der Rentenversicherungen sollte in verschiedenen Staaten einen Kapitalstock für die heimische Wirtschaft schaffen. Gebracht hat sie massenhafte Altersarmut. Deshalb verstaatlicht Argentinien wieder.
Kuba: Sozialistische Scharaden
Am Neujahrstag wird die Revolution fünfzig Jahre alt. Nach Jahrzehnten der Handelsblockade und einer wirtschaftlichen Stagnation in den neunziger Jahren ist die Versorgungslage wieder besser geworden. Aber gibt es wirklich etwas zu feiern?
Alta Vista: Die Sicherheit im Supermarkt
El Salvador wollte sein Wohnungsproblem nach dem Bürgerkrieg mit sogenannten Streichholzschachtelsiedlungen lösen. Für Baugesellschaften sind solche Quartiere ein garantiertes Geschäft. Für die BewohnerInnen sind sie ein neues Problem.
Justizskandal in Guatemala: Die hüftkranke Tatwaffe
Der Bischof und Menschenrechtler Juan Gerardi wurde vor zehn Jahren ermordet. Viele Unschuldige wurden verhaftet, etliche ebenfalls umgebracht. Ein spanischer Gerichtsmediziner behauptete gar, ein Hund habe Gerardi getötet. Die Auftraggeber sind noch immer frei.
Nicaragua: Ortegas zweiter Frühling
Vor einem Jahr wurde Daniel Ortega zum zweiten Mal gewählt. Bei der Linken hatte das kaum mehr Hoffnungen geweckt. Doch heute gibt der SandinistInnenchef den Revolutionär und tut sogar etwas für die Armen.