Andrea Roedig
Zukunftsdiskurse : Fridays – no Future?
Unter dem Eindruck des Kalten Kriegs und der atomaren Bedrohung entstanden ökodystopische Szenarien, die uns heute immer noch beschäftigen. Etwas ist aber anders.
Widerstand : Jäger wie Opfer sind Beute der Gewalt
Kämpfen oder trauern? Elsa Dorlins rasante Geschichte der Kampftechniken der Unterdrückten endet im Nirgendwo, Judith Butlers Utopie einer globalen Gewaltlosigkeit ist zu vernünftig: Zwei Bücher über Gewalt, die ratlos machen.
Spalthand : Die gute Hand
Ines Geipel : «Die Brutalität des Ostens wird immer mehr wegmoderiert»
Die DDR war nicht der sichere Käfig, als der sie heute gesehen wird: Die Autorin Ines Geipel schlüsselt das Klima der Angst über ihre eigene Familie auf. Die Ohnmacht von damals werde heute wiederbelebt – über eine regressive Opferpolitik.
Feminismus : Nicht jede Schwangere ist eine Mutter
Eine radikale Utopie: In ihrem neuen Buch fordert die Feministin Antje Schrupp «reproduktive Selbstbestimmung». Und obwohl sie biologisch argumentiert, endet sie nicht bei den klassischen Geschlechterbildern.
Essay : «Puritanisch sein möchte niemand. Aber was fürchten wir eigentlich so daran?»
Prüde, humorlos, verklemmt: Der Puritanismus hat einen schlechten Ruf – zu Unrecht. Gerade angesichts der dauernden Polemiken gegen die Political Correctness könnte etwas puritanisch gute Laune nur helfen.
«Nonbinär» : Ist Feminismus ohne Frauen möglich?
Das Denken in Gegensätzen steht unter Generalverdacht – gerade in Bezug auf Geschlechter. Doch wieso können wir Grenzen nicht osmotisch denken – zum Frauenstreik aufrufen und Geschlechter unterwandern?
Caster Semenya : Geschlecht als Summe von Hormonen?
Der Leistungssport ist eine paradoxe Angelegenheit: Man will den Ausnahmekörper und gleichzeitig den Wettbewerb unter Gleichen.
Klima als Kulturphänomen : «Das ist die typische Haltung der Moderne: Der Mensch stemmt sich gegen die Natur»
Blick zurück in die Zukunft: Die Germanistin Eva Horn findet es falsch, das Klima nur als naturwissenschaftliches Thema zu sehen. Sie plädiert für ein planetarisches Denken, das Natur und Kultur wieder zusammenbringt.