Martyna Linartas
Solidarität statt Leistung
Jede Gesellschaft braucht ihre Rechtfertigung, warum es Ungleichheit gibt. Während es zu Zeiten der Könige und des Adels der Wille Gottes war, glauben wir heute daran, dass wir Leistungsgesellschaften seien – und somit jede ihres Glückes Schmiedin. Doch dies ist ein Irrglaube.
Bildung gegen Ungleichheit?
Für mein Buch «Unverdiente Ungleichheit» sprach ich mit den mächtigsten Menschen Deutschlands. Ich wollte von ihnen wissen, wie sie zu Ungleichheit stehen. Tatsächlich erachten viele unter ihnen die steigende Ungleichheit als ein zunehmend drängendes Problem für den sozialen Zusammenhalt.
Erben ist keine Leistung
Als Deutschland 1919 zur Demokratie wurde, nahm sich der damalige Finanzminister Matthias Erzberger als Erstes die Erbschaftsteuer vor.
Tax the rich – aber richtig
Seit Jahrzehnten sind Demokratien Hochsteuerländer für Einkommen, aber Niedrigsteuerländer für Vermögen. Eigentlich gilt in Demokratien das Leistungsfähigkeitsprinzip: Wer mehr leisten kann und wer am meisten vom System profitiert, sollte auch mehr zum Gemeinwesen beitragen.
Steuern sind sexy
Seit einigen Jahren forsche ich nun zu Steuern und frage mich immer wieder: Wie konnte das wichtigste Instrument, das Demokratien und solidarische Gemeinschaften erst ermöglicht, derart pervertiert werden, dass manche es sogar als Raub bezeichnen?
Erbengesellschaft? Nein, Danke!
Das Credo liberaler Demokratien: Jeder ist seines Glückes Schmied. Doch ein Blick auf zwei Zahlen verrät, dass dieser meritokratische Glaubenssatz nichts weiter als ein Märchen ist.
Überreichtum und Demokratie sind unvereinbar
Überreichtum erzeugt Macht, Macht erzeugt Überreichtum. Aktuell beobachten wir in Echtzeit, wie die Macht der Überreichen unser aller Demokratien zerfrisst. Die USA und Argentinien geben einen dystopischen Vorgeschmack auf das, was auch uns in Europa bevorstehen könnte.
Feuer für das Klima
Um die Klimaziele von Paris zu erreichen, dürfte jeder Mensch rein rechnerisch nicht mehr als zwei Tonnen CO2 pro Jahr ausstossen. Doch der CO2-Verbrauch ist extrem ungleich verteilt: Je vermögender eine Person ist, desto mehr klimaschädliche Emissionen produziert sie.
Broligarchie versus Demokratie
Welch besorgniserregende Tage: Donald Trump ist wieder Präsident der Gespaltenen Staaten von Amerika. Bei seiner Vereidigung strahlten und freuten sich hinter ihm, in Reih und Glied, die reichsten Männer der Welt. So also sieht sie aus, die Broligarchie auf der anderen Seite des Atlantiks.