«In den Reservaten werden unsere Seelen krank», sagt der Anführer der LandbesetzerInnen. «Die Indios töten Vieh und brennen Felder nieder. Die Opfer sind wir: die Bauern», entgegnet der Grossgrundbesitzer. Willkommen in Mato Grosso do Sul, an der tödlichen Aussengrenze des Weltmarkts.
Jair Bolsonaro ist der Donald Trump Brasiliens. Er hetzt gegen Schwule und Indigene und verharmlost Vergewaltigung und Folter. Und er könnte ins höchste Amt im Staat gewählt werden.
Das postolympische Rio de Janeiro wählt einen neuen Bürgermeister. Überraschend steht der linke Marcelo Freixo in der Stichwahl. Sein Rivale: ein erzkonservativer Pastor.
Michel Temer will die Rechte von ArbeiterInnen und Armen beschneiden und gleichzeitig Korruptionsermittlungen gegen ihn selbst und andere vergessen machen. Doch der Widerstand gegen den neuen Präsidenten wächst.
Die Euphorie über Olympia ist längst verpufft. Im krisengeschüttelten Brasilien ist zu spüren, dass man sich mit den Spielen vielleicht übernommen hat.
Das Armenviertel Vila Autódromo steht der Spekulation rund um den Olympiapark in Rio de Janeiro im Weg. Viele BewohnerInnen gaben dem Druck nach und wurden umgesiedelt. Eine kleine Gruppe harrt bis heute aus.
Sollte das Amtsenthebungsverfahren gegen Dilma Rousseff laufen wie geplant, wird Michel Temer Staatschef – obwohl er selbst unter Korruptionsverdacht steht.
Millionen Menschen gehen seit Wochen auf die Strasse und fordern die Absetzung von Präsidentin Dilma Rousseff – Brasilien radikalisiert sich. Doch im Schlamassel wird etwas Positives oft übersehen.