Wahlgymnastik (5): Aargau und Zug

Nr. 29 –

AG (16 Sitze): Rechte gewinnt einen Sitz

Kanton Aargau. Grafik: WOZ, Quelle: Bundesamt für Statistik

Im Kanton Aargau werden dieses Jahr 16 Nationalratssitze vergeben, einer mehr als bisher. Sämtliche Parteien gehen neue Listenverbindungen ein. 2011 hatte sich die SVP mit der EDU zusammengetan, die CVP mit der BDP, die Grünen mit der GLP und der EVP – FDP, SP und Piratenpartei (PP) traten allein an. Dieses Jahr haben sich SVP und EDU mit der CVP und der FDP verbündet, das ist in der ganzen Schweiz einzigartig. In der Mitte haben sich BDP, GLP und EVP zusammengetan, links SP, Grüne und PP.

Mit den Ergebnissen von 2011 erhielte der rechte Bürgerblock 58,1 Prozent der Stimmen, die Linken 26,1 Prozent und die Mitte 15 Prozent. Schneiden die Parteien ähnlich ab wie damals, bleibt die Sitzverteilung gleich: 6 SVP, 3 SP, 2 FDP, 1 Grüne, 1 BDP, 1 GLP, 1 CVP. Der zusätzliche Sitz ginge an den Bürgerblock. Dort wird das Rennen zwischen CVP und SVP knapp: Damit die CVP den Sitz gewinnt, braucht sie 2/7 der Stimmen der SVP. Bleibt die SVP bei 35 Prozent, darf die CVP also nicht unter 10 Prozent fallen.

Schneidet die Linke so schlecht ab wie bei den Grossratswahlen 2012 (22,8 Prozent), kann der Bürgerblock einen weiteren Sitz auf Kosten der Linken machen.

ZG (3 Sitze):
 Rechte verteidigt ihre Sitze

Kanton Zug. Grafik: WOZ, Quelle: Bundesamt für Statistik

Wer im Kanton Zug einen der drei Nationalratssitze auf sicher gewinnen will, braucht 25 Prozent der Stimmen. 2011 lag die SVP knapp darüber, CVP, FDP und die vereinigte Linke (Grüne/SP/CSP) knapp darunter. Jemand musste also leer ausgehen: Der Grüne Jo Lang wurde abgewählt.

Es ist anzunehmen, dass die Linke damals entscheidende Stimmen an die neu kandidierende GLP verlor. Zudem waren CVP und FDP erstmals eine Listenverbindung eingegangen und erreichten zusammen mehr als doppelt so viele Stimmen (43,5 Prozent) wie die Linke (21,4 Prozent). Damit gewann die FDP einen Sitz, obwohl sie mit 19,2 Prozent schlechter abschnitt als die Linke.

Dieses Jahr wird es für die Linke noch schwieriger: Erstens hat sich die GLP mit der CVP und der FDP verbündet. Zweitens können die Bürgerlichen mit drei Bisherigen antreten, sodass die Linke kaum den nötigen Wähleranteil von 25 Prozent erreichen wird – obwohl die SP gleich mit fünf Listen antritt. Wären SP, Grüne und GLP eine Listenverbindung eingegangen, hätten sie einen Sitz auf sicher. Die GLP entschied – fatalerweise für die Linke – anders. Prognose: SVP, CVP und FDP werden ihre Sitze verteidigen.