Pop: Pervers und abscheulich
Mykki Blanco und Oliver Sim erzählen auf ihren neuen Alben vielstimmig und verführerisch von komplizierten Leben. Kompliziert macht sie auch HIV.
Mykki Blanco und Oliver Sim erzählen auf ihren neuen Alben vielstimmig und verführerisch von komplizierten Leben. Kompliziert macht sie auch HIV.
Jarvis Cocker, Gründer der Band Pulp, hat auf seinem Dachboden gewühlt und ein Buch wie ein autobiografisches Wimmelbild geschrieben. Es erzählt von Klassen und Pop als Kinderkram.
Der Popjournalist Jens Balzer hat eine «Ethik der Appropriation» verfasst. Das Buch ist verdienstvoll, aber am Schluss glaubt der Autor der von ihm gefeierten Hybridität selber doch nicht.
Eine identitäre Selbstermächtigung der spektakulären Art: Das US-Magazin «Forward» hat eine Liste der besten jüdischen Popsongs der Geschichte zusammengestellt.
Beredtes Schweigen: Worüber Barack Obama und Bruce Springsteen in der papierenen Vintage-Ausgabe ihrer Podcasts nicht reden.
Die britische Skaband The Specials hat ein Album mit gecoverten Protestsongs aufgenommen. Darauf enträtselt sie Leonard Cohen und zweifelt an den hehren Worten von Bob Marley.
Mit seinem Schutt-und-Asche-Dub berserkert Kevin Martin gegen das Unrecht der Welt an. Auf «Fire», seinem neuen Album als The Bug, ist er militant wie eh und je.
Den Popmachismo haben Joy Press und Simon Reynolds schon 1995 in «Sex Revolts» zerlegt. Inzwischen haben sich Reaktionäre die Fuck-you-Attitüde unter den Nagel gerissen. Ein Gespräch aus Anlass der deutschen Neuauflage.
Madita Oeming ist eine der ersten Kulturwissenschaftlerinnen im deutschsprachigen Raum, die Pornos erforschen. Im Gespräch sagt sie, warum es neue Pornos braucht, die Panik über angebliche Pornosucht übertrieben und die hypersexualisierte Jugend eine Mär ist.