Tobi Müller

Musikjournalismus: Der Algorithmus will nur schmusen

2018 war das Jahr, in dem die Musikzeitschrift starb – «Spex», «Intro», «Groove», «New Musical Express». Die Industrie investiert in Influencer und Playlists – bleibt nichts anderes übrig, als die Popkritik neu zu denken.



Jetzt aber Jazz: Alles gerät ins Rutschen

Das Gerücht wird zur Gewissheit: Jazz ist zurück. Er wird jünger, weiblicher, politischer. Beispiele aus Los Angeles, Chicago, Berlin, London – und Zürich.


Auf allen Kanälen: Im nostalgischen Nebel

Die Popzeitschrift «Spex» wird eingestellt. Das Aus des «ideologischen Zentrums der Popweltanschauung» ist auch ein Sieg der Musikindustrie über die Kritik.


Theatertreffen: Im Sperrfeuer der Gratispolitik

Das Berliner Theatertreffen fühlt immer im Mai dem Betrieb den Puls. Diagnose: Herzflimmern. An wichtigen Häusern werden Experimente abgebrochen, die Reaktion geht in Stellung.


Buch: Individuelle Leistung ist ein Mythos

Die Historikerin Nina Verheyen zeigt den Wandel des Leistungsbegriffs und erinnert an sein politisches Potenzial – gerade für die angeblich leistungsgeplagte Gegenwart.


Volksbühne: Wende ohne Ende

Der seit zwei Jahren wütende Streit um Chris Dercon als Nachfolger von Frank Castorf an der Berliner Volksbühne ist unerhört – und spiegelt im Kern eine Krise der Kulturlinken. In diesem Shitstorm erscheint fast der gesamte Theaterbetrieb autoritär. Und in Dercons Haus flackern die neoliberalen Gespenster.


Auf allen Kanälen: Antimessias Snowden

Whistleblower Edward Snowden erweist sich in einem Videochat in der Berliner Volksbühne als radikaler Bürgerrechtler.