Daniel Borer: Dökterlen mit Bauchgefühl
Mörigen BE, 1,75 Milliarden
Die Bezeichnung «Rolex-Erbe» möge er nicht, das klinge, als seien seine Eltern schon tot – was ja überhaupt nicht stimme. Daniel Borers (47) Vermögen steckt in zahlreichen Stiftungen, in Hotels, Luxusgartenmöbeln und einer investitionsintensiven Fluggesellschaft; zwei Tage in der Woche arbeitet er als Hausarzt.
Mit seinen Investitionen in Produkte und Dienstleistungen für andere Reiche will er Arbeitsplätze schaffen – und wenn mal etwas schiefgehe, wisse er wenigstens, dass er das Geld selbst «vertubelt» habe und nicht etwa irgendwelche Banker. Borer gibt sich bescheiden, er fährt gemäss «SonntagsZeitung» einen Smart. Und wenn er für seine Geschäfte zu viel auf Reisen ist, gelüstet es ihn wieder nach dem «Hämmerli» in der Praxis.
«Die vielen Projekte auf Unternehmerseite machen das Dökterlen schon schwierig», gestand Borer vergangenes Jahr in einer Talksendung. Nicht leichter wurde es mit dem «Dökterlen» wohl auch, weil er in der Sendung gesagt hatte, er fälle seine Entscheidungen zu fünfzehn Prozent rational, und den Rest übernehme das Bauchgefühl. Den Einstieg bei einem Möbelhersteller vereinbarte er zum Beispiel mit dessen Besitzer in Bademantel und Schlarpen – der Businessplan wurde auf einer Serviette skizziert. Das mag einige Findige dazu verleiten, ihre Investitionsideen sogar im Sprechzimmer zu präsentieren. Deshalb verstehen wir, dass seine Assistentin sagt, sie wolle uns keine allzu grossen Hoffnungen auf die Million machen.