Jacob Schmidheiny: Der weniger Prominente

Nr. 48 –

Zollikon ZH, 650 Millionen

Die Conzzeta Holding, wo Jacob Schmidheiny III (69) als Verwaltungsratspräsident amtet, ist ein ziemlicher Gemischtwarenladen: Unter ihrem Dach finden sich Firmen für Drucklacke oder Schaumstoffe ebenso wie Maschinenbauunternehmen und der Sportartikelhersteller Mammut.

Die Conzzeta beherbergte – damals noch unter anderem Namen – das, was Urgrossvater Jacob Schmidheiny im St. Galler Rheintal gegründet hatte: Ziegeleien. Während Jacob II und Jacob III dem Ziegeleigeschäft treu blieben, wandte sich der andere Familienzweig bereits in den 1920er-Jahren davon ab und konzentrierte sich auf die Zementproduktion. Die Nachkommen Stephan und Thomas machten aufgrund der Zusammenarbeit mit Diktaturen und mit Asbestskandalen von sich reden.

Bei der von Cousin Jacob Schmidheiny gehaltenen Conzzeta-Tochter Mammut wurde soeben auch Giftiges entdeckt: Greenpeace testete eine Mammut-Outdoorjacke auf giftige per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) und wurde fündig. Die Träger spüren davon zwar nichts, die Menschen am Produktionsort, die vom verseuchten Wasser krank wurden, allerdings schon. Immerhin bekommt Mammut im «Outdoor Guide» für soziale Nachhaltigkeit der Erklärung von Bern das Prädikat «gut». Frau Schmidheiny hat an der Haustür in Zollikon versprochen, die Together-Initiative mit ihrem Mann zu besprechen. Was dabei herausgekommen ist, wissen wir leider nicht.